Von diesem kleinen Ort irgendwo im Allgäu gibt es eigenartige Geschichten: von großen deutschen Marken, die sich dort selbst erfanden. Von ruhiger, konzentrierter und systematischer Arbeit an Corporate Design Systemen, als noch nicht jeder Friseurladen nach seinem Leitbild suchte. Auch von hochinteressanten Unternehmern, die dort hin pilgerten und die weggeschickt wurden, um erst einmal über sich und ihr Unternehmen nach zu denken. Otl Aicher hat in Rotis gelebt und gearbeitet. Und er hat seine erst spät entwickelte Schrift nach diesem Ort benannt.
»Kaum eine andere Schrift hat die Typoszene heftiger gespalten als diejenige, die antrat, die Kluft zwischen Serif und Sans Serif zu schließen. Für die einen wurde sie Universalschrift und Credo, für die anderen Streitschrift, der typografiche Frieden zwischen Grotesk und Antiqua führte zum Krieg der Typo-Stars. Für eine ganze Generation entwickelte sie sich zur visuellen Codierung unternehmerischer Solidität. Ein Siegeszug, den sie antrat, obwohl man der ›rotis‹ zu Recht vorhalten kann, sie erfülle die von Otl Aicher selbst gestellten Soliditäts-Anforderungen an eine Schrift nicht.
Man kann über die ›rotis‹ denken wie man will, ignorieren kann man sie nicht. Dazu sollte man sie kennen, sich mit ihr auseinander setzen.« Dieses Vorwort stammt aus dem Buch von Ralph Burkhardt und Christian Hartig »rotis – eine Streitschrift«. Und gemeinsam mit den Herausgebern wollen wir dieser Aufforderung nachkommen – am vom Sohn Aichers intakt gehaltenen Original schau platz, dem Studio in Rotis.
Mit dabei sein wird bei unserem »streitbarem Blick zurück nach vorne« am Sonntag, den 28. Juni 2009 neben Ralph Burkhardt und Christian Hartig auch Monika Schnell, die in Rotis zusammen mit Otl Aicher u.a. auch an der ›rotis‹ gearbeitet hat.
Wir bitten um eine unverbindliche Vormerkung unter http://www.tgm-online.de/ oder per Fax unter (0 89) 71 53 01.
Official Website: http://www.tgm-online.de/tgm/
Added by bundscherer on September 12, 2008