Für die Amerikaner war Reed ein Deserteur, für die DDR-Bürger wurde er zum
Urbild des ?American way of life?.
Das Leben Dean Reeds war reich an Widersprüchen und Rätseln, die Grenzen
zwischen Pop und Propaganda verliefen fließend. Nachdem er Anfang der
siebziger Jahre seinen Wohnsitz in die DDR verlegte, avancierte der
?singende Cowboy? aus Colorado zum Vorbild für die Freie Deutsche Jugend,
mit deren Chef Egon Krenz er befreundet war. Er wurde zum Prototyp einer
staatlichen Popkultur, die jungen Menschen im ehemaligen Ostblock einen
Hauch von Glamour und weiter Welt vermitteln sollte. 1986 ertrank Dean
Reed auf mysteriöse Weise. Die genauen Umstände seines Todes wurden von
Erich Honecker persönlich vertuscht. Aber in der DDR kursierten schon bald
Verschwörungstheorien aller Art. Stefan Ernsting erzählt eine Geschichte,
die zwischen amerikanischen Pop-Mythen, Propaganda und politischer Intrige
oszilliert und einen Blick in die mitunter recht bizarre Pop-Kultur der
DDR ermöglicht. Das Buch wird ergänzt durch zahlreiche Fotos, eine
ausführliche Diskographie und eine Filmographie.
Dean Reed: 1938 in Denver / Colorado geboren. Seit Ende der 60er Jahre
wird Reed wiederholt wegen ?antiamerikanischer? Äußerungen gegen den
Vietnamkrieg verhaftet. 1972 zieht er in die DDR.
Engagements in DEFA-Produktionen sowie TV-Shows. Zahlreiche Auftritte auf
politischen Festivals in Osteuropa. 1981 Heirat mit der Schauspielerin
Renate Blume. 1986 ertrinkt Reed im Zeuthener See bei Berlin.
Links:
- http://www.Popmoderne.de
- http://www.kiepenheuer.de/index.php4?page=28&show=5049
- http://www.deanreed.de
Added by tommyblank on April 4, 2006