Wem nützen Daten, wenn sie angesichts der Informationsexplosion nicht auch auffindbar und zugänglich sind? In nur wenigen Jahren wurden Suchmaschinen als zentrales Orientierungsinstrument im Internet unverzichtbar. Sie sind mittlerweile Voraussetzung, die unüberschaubare Menge an Informationen im Internet praktisch nutzbar zu machen.
Kaum ein Dienst wird heutzutage so häufig genutzt wie Suchmaschinen. Viele können sich ein Leben ohne Google & Co kaum mehr vorstellen. Im Rahmen der Konferenz "Deep Search", die am 8. November 2008 vom Wiener World-Information Institute veranstaltet wird, sprechen internationale Experten und Expertinnen aus den Bereichen Wissenschaft, Medien und Kunst über die Bedeutung von digitalen Suchmaschinen und deren
gesellschaftspolitische Auswirkungen.
Den Auftakt bildet Paul Duguid, Professor an der Universität Berkeley. In seinem Vortrag über die historischen Perspektiven von Suchmaschinen erläutert er den "Traum" des Menschen vom universellen Wissen und der perfekten Information. Dazu ergänzend gibt Claire Lobet-Maris, Professorin am Computer Science Institute der Universität Namur (Belgien), einen Überblick über die aktuellen Debatten zu den Auswirkungen der neuen digitalen Suchmöglichkeiten auf die Gesellschaft.
Von vielen Internetnutzerinnen und -nutzern oft unbedacht, sind die
bürgerrechtlichen Aspekte in Zusammenhang mit digitalen Suchmaschinen.
Gerhard Reischl, österreichischer IT-Journalist und Autor des Buches "Die Google-Falle", spricht über die rasch anwachsende gesellschaftspolitische Macht von Google durch seine Vorherrschaft im Internet. Im anschließenden Beitrag widmet sich Joris van Hobroken vom Institut für Informationsrecht an der Universität Amsterdam digitalen Suchmaschinen im Spannungsfeld zwischen
freier Meinungsäußerung und dem Recht auf Privatsphäre.
Schon immer gab es eine enge Verbindung zwischen Wissen und Machtausübung. Über deren Wechselwirkung bei Suchmaschinen sprechen Theo Röhle (Institut Medien und Kommunikation an der Uni Hamburg) und Bernhard Rieder, Professor an der Saint-Denis-Universität in Paris. Neben einer kritischen Betrachtung bringen beide auch Alternativen und Lösungsansätze, wie die zentrale Rolle
von Suchmaschinen mit einer demokratischen Wissensordnung vereinbar sein kann.
Den Abschluss der Konferenz bilden Richard Rogers, Vorsitzender des Instituts für New Media und Digital Culture an der Universität Amsterdam, sowie der Medienkünstler Gon Zifroni und die Medienkünstlerin Tsila Hassine, ebenfalls aus Amsterdam. In ihren Vorträgen untersuchen sie die Darstellung von Information durch Suchmaschinen (Treffer-Liste) und bringen Vorschläge,
wie Daten dargestellt werden können, um neue und ansonsten verborgene Zusammenhänge sichtbar zu machen.
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"Deep Search" - The digital future of finding out
Conference Editors: Konrad Becker und Felix Stalder, World-Information Institute
Zeit: Samstag, 8. November 2008, 10.30 Uhr bis 20.00 Uhr
Ort: Austria Trend Hotel Savoyen Vienna, Rennweg 16, 1030 Wien Detaillierte Informationen unter http://world-information.org/deepsearch
Freier Eintritt
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Zur Dokumentation der Konferenz erscheint ein gleichnamiger Sammelband im Studienverlag (Frühjahr 2009).
Die Konferenz findet in Kooperation mit IRF Symposium 2008 statt:
http://www.ir-facility.org/symposium.
Official Website: http://world-information.org/deepsearch
Added by walterra on October 22, 2008